Klangreisen können Bewohner*innen des AWO Altenzentrums Weilerswist schon lange genießen. Die Klangtherapeutin Julia Kaufhold brachte dafür bisher ihr eigenes Set an Klangschalen mit. Da das Angebot einer Klangreise so gut bei den Bewohner*innen ankam, stellte die Einrichtungsleiterin des Altenzentrums Weilerswist, Frau Swiderek-Brose einen Antrag bei der Glücksspirale. Mit den Mitteln der Glücksspirale und einem Zuschuss des Freundeskreises des Altenzentrums Weilerswist konnten die Klangschalen besorgt werden. Am 25.10. wurden sie den Bewohner*innen des AWO Altenzentrums Weilerswist mit einer Klangreise vorgestellt und können jetzt von den Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes und den Alltagsbegleiterinnen eingesetzt werden.

Klangschalen kommen aus dem Asiatischen Raum und werden traditionell in Nepal, Tibet, Indien und Japan hergestellt. Sie sind ein spirituelles Werkzeug, wurden als Kochgeschirr genutzt und zur Heilung. Sie bestehen aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn und enthalten darüber hinaus eine Reihe von Begleitmetallen wie Eisen, Zink, Blei, Silber, Gold und einigen anderen. Eine Schale kann bis zu sieben verschiedene Metalle enthalten.

Zur Herstellung wird das Metallgemisch geschmolzen und in eine Form gegossen. Dieser Rohling wird nochmal erhitzt und dann in die endgültige Form getrieben. Dabei bearbeiten mehrere Arbeiter gleichzeitig in rhythmischer Abfolge den Rohling um ihn in die endgültige Form zu bringen. Zum Schluss wird die Schale geschliffen, poliert und eventuell graviert. Die Herstellung einer Schale dauert mehrere Tage.

Die Klänge der Schalen wirken heilend und harmonisierend. Auf den Körper aufgelegt können die Vibrationen der Schale als Massage wahrgenommen werden.

Neben den meditativen hörbaren Schwingungen, die nach Kosmos und Weltall klingen, haben die spürbaren Schwingungen einen körperlich erholsamen Effekt. Der menschliche Körper besteht aus 80% Wasser. Wasser lässt sich leicht in Schwingungen versetzen und leitet dadurch besser als Luft. Diese Schwingungen wirken sich harmonisierend auf unser ganzes Körpersystem aus. Klangschalen stimulieren das Gehirn und stabilisieren gesunde Körperzellen. Man soll wohl nachgewiesen haben, dass Töne die Struktur von Körperzellen zum positiven wieder verändern, also die kranken Strukturen wieder gesunden lassen. Der hörbare Ton, den man Wawa Effekt nennt, entsteht dadurch, dass er nach Anschlag einer Klangschale zwischen zwei Tönen hin und her pendelt. Dieser Effekt wirkt sich auf die Aktivität der beiden Gehirnhälften aus und deren Kommunikation untereinander.

In der Anwendung der Klangschalen ist der Klangtherapeut frei, ob die Schalen in der Gruppe oder in der Einzelbehandlung anwendet werden. Im Altenzentrum Weilerswist werden die Menschen im Zimmer besucht und dürfen 30-45 min. die Anwendung genießen. Am schönsten ist es, wenn der Klanggast, gemütlich liegend auf dem Bett oder halb liegend im Sessel genießt. Im Liegen ergeben sich gute Auflageflächen auf dem Körper des Klanggastes und um ihn herum. Eine gute Wirkung bei der Auflage auf dem Körper ergibt sich ab einer Schale mit 2kg Gewicht. Die Rückmeldung der Bewohner ist oft überwältigend für mich. Diese Schalen bewirken, dass Menschen ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden und einen Moment in Harmonie versinken. Wenn sich die Menschen darauf einlassen ist das Tor dafür geöffnet, dann liegt es am Klangtherapeuten, wie sensibel er das Klangspiel gestaltet, damit Misstöne nicht die Anwendung stören. Ein durchschnittliches Klangschalen Set besteht aus 6 Schalen. Eine für den Fußbereich eine für den Bauch, eine für die Brust, dann werden rechts und links des Körpers noch jeweils eine Schale gesetzt, in Handhöhe und die letzte am Kopfende. Das Zusammenspiel der Schalen ergibt ein tiefes Gefühl von „sich fallenlassen können“, wenn die äußeren Bedingungen stimmen und Wohlgefühl auslösen. Dies schafft man mit Lagerungskissen, Decken und wärmenden Auflagen (Körnerkissen).